Candidate-Experience: So erhöhen Sie Ihren Zulauf im Online-Recruiting 

 

Wie fit ist Ihr Unternehmen für den Online-Bewerbungsprozess?

Die Ergebnisse der deutschen Online-Recruiting-Studie 2021 sprechen eine deutliche Sprache: Auch im Online-Recruiting wirkt sich die Candidate-Experience erheblich auf die Bewerbungsresultate aus. Nur: Obwohl dies in der Branche längst kein Geheimnis mehr ist, hapert es an der konkreten Umsetzung. Es zeichnen sich gar deutliche Negativtrends ab! Es lohnt sich also, die eigenen Online-Bewerbungsprozesse genau unter die Lupe zu nehmen! Mit den richtigen Massnahmen besteht in mehreren Bereichen nämlich erhebliches Optimierungspotenzial.

 

 

4 grosse Checkpoint-Fragen zu Ihrem Know-how

 

  1. Wie sichtbar ist Ihre Karriere-Webseite?

Alles andere als ein Geheimnis: Je eindeutiger und einfacher Stellenangebote bzw. das Online-Recruiting eines Unternehmens auf dessen Website zu finden sind, desto höher der Zulauf an Kandidatinnen und Kandidaten. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Auffindbarkeit der Online-Angebote bei den untersuchten Unternehmen allgemein allerdings um rund 10 Prozent auf 78 Prozent ab, und auch ein Link direkt im Headermenü fand sich nur bei 73 Prozent – deutlicher könnte die Vernachlässigung dieses Bereichs innerhalb von nur einem Jahr nicht aufgezeigt werden.

Das können Sie tun, um diesem Negativtrend etwas entgegenzusetzen:

  • Platzieren Sie den Link zum Karrierebereich gut sichtbar auf der Startseite Ihres Unternehmens.
  • Setzen Sie im Hauptmenü, das immer sichtbar ist, einen eigenen Navigationspunkt für Ihren Karrierebereich und benennen Sie diesen eindeutig und klar, z.B.: «Karriere» oder «Stellenangebote».
  • Achten Sie auf einen schnellen Zugang zu konkreten Stellenausschreibungen (maximal 2 Klicks!) und darauf, dass die Verlinkung der relevanten Bereiche gewährleistet und stimmig ist.

 

  1. Wie gut kann Ihre Recruiting-Seite mit dem Smartphone genutzt werden?

Vorderhand scheint hier kein Problem zu bestehen, lassen sich die Karriereseiten doch in 98 Prozent der Fälle via Smartphone erreichen. Dennoch gibt es auch hier immer noch genügend Anlass zur Optimierung – denn oft bleibt der barrierefreie Smartphone-Zugang auf der Strecke, sobald man den Bewerbungsprozess tatsächlich auf diesem Weg durchführen will. Im Vergleich zum Vorjahr hat die gute Usability insbesondere von Online-Formularen um 12 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr abgenommen auf nurmehr 41 Prozent. Und gerade, wenn junge Kandidatinnen und Kandidaten angesprochen werden sollen, erhöht eine professionelle Smartphone-Funktionalität den Zulauf.

 

 

Das können Sie tun, um aufzuzeigen, dass Ihr Unternehmen auf dem aktuellen Stand ist:

  • Ermöglichen Sie einfache, direkte und barrierefreie Online-Bewerbungen und achten Sie darauf, dass sich alles mit dem Smartphone angenehm durchführen lässt.
  • Setzen Sie dazu grosszügige Klickflächen ein, Drop-down-Menüs, Checkboxen sowie alles, was die Bedienbarkeit vereinfacht.
  • Verzichten Sie generell auf Flash- und Java-Elemente, damit alle Eingabeschritte und Anzeige-Elemente auch mit dem Smarthone einwandfrei funktionieren.

 

  1. Wie hoch ist der Zulauf über Ihr Online-Recruiting?

Zeit ist Geld, das gilt auch für jene Bewerberinnen und Bewerber, die Sie zu sich ins Boot holen möchten.

Wer zuerst einen mühsamen Registrierungsprozess durchlaufen muss, weil zu viele unnötige Angaben abgefragt werden oder weil unbedingt ein Login erforderlich ist, im schlimmsten Falle noch gekoppelt an komplizierte Passwortvorgaben, bricht womöglich genervt ab und platziert seine Bewerbung anderswo. Adäquat umgesetzt haben dies im letzten Jahr allerdings erst 54 Prozent der in der Online-Recruiting-Studie berücksichtigten Unternehmen. Die Lehre daraus: Gestalten Sie Ihr Online-Recruiting zeitgemäss und zeigen Sie Kompetenz!

 

 

Zudem haben auch soziale Netzwerke einiges zu bieten: Es versteht sich von selbst, dass ein sorgfältig erstelltes Berufsnetzwerk-Profil die wichtigsten Informationen bereits beinhaltet und sich somit ideal für das automatisierte Ausfüllen einer One-Click-Bewerbung eignet. Aber natürlich nur, wenn Sie dies auf der Unternehmensseite auch entsprechend vorsehen. 2021 war eine solche One-Click-Bewerbung nämlich erst bei 16 bzw. 18 Prozent (Xing bzw. LinkedIn) der untersuchten Unternehmen möglich – da bleibt noch viel Luft nach oben!

Das können Sie tun, um Ihr Online-Recruiting fortschrittlich zu gestalten:

  • Verzichten Sie generell auf obligatorisch anzulegende Accounts für den Online-Bewerbungsprozess.
  • Ist eine Registrierung unumgänglich, vermeiden Sie zumindest aufwendige, umständliche Logins und unnötig komplizierte Passwortvorgaben.
  • Unterstützen Sie in diesem Falle den Login-Prozess auch mit der guten Auffindbarkeit des Bewerber-Logins für freiwillig registrierte Kandidatinnen und Kandidaten.
  • Erstellen Sie einfache, übersichtliche Formulare, die keine unnötigen Angaben abfragen.
  • Achten Sie stets auf ein gutes Layout und übersichtliche Eingabemasken.
  • Ermöglichen Sie One-Click-Bewerbungen, die mittels Social-Media-Berufsprofilen wie Xing und LinkedIn automatisiert ausgefüllt werden können – und sei es auch nur für eine Vorbewerbung oder zur Ergänzung der Unterlagen.

 

  1. Wie gut schöpfen Sie die Möglichkeiten von Web-Analytics-Tools aus?

Nur wer weiss, was er tut, kann sich auch gezielt verbessern. Immerhin haben bereits 89 Prozent der Unternehmen ein Webseiten-Analysetool installiert, das sind stolze 16 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Das ist sehr erfreulich und auch ein guter Wert, nur bedeutet die Installation eines Tools allein noch lange nicht, dass die Datenerhebung auch den ganzen Prozess der Candidate-Journey umfasst, geschweige denn, dass den Analysedaten auch Taten folgen. Erfahrungsgemäss ist dies nämlich nicht der Fall, und so liegt auch hier noch massig Potenzial brach.

 

 

Das können Sie tun, um aus theoretischen Analysedaten praktischen Nutzen zu ziehen:

  • Setzen Sie Web-Analytics-Tools ein, damit Ihre Online-Recruiting-Prozesse messbar werden.
  • Erfassen Sie die gesamte Candidate-Journey und achten Sie speziell darauf, wann angefangene Online-Bewerbungen abgebrochen wurden: ein gutes Indiz zur gezielten Verbesserung Ihres Online-Recruitings.
  • Sichten Sie die erfasste Datenbasis regelmässig und werten Sie die Nutzerdaten aus, um Ihre Online-Recruiting-Prozesse zu überprüfen und zu optimieren.
  • Überprüfen Sie die Funktionalität Ihrer Online-Tools regelmässig.

 

Fazit

Es gibt immer etwas, das man besser machen kann. Es wäre doch wirklich schade, all die Möglichkeiten unausgeschöpft zu lassen, die eine gut verarbeitete Candidate-Experience mit sich bringt. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

War diese Seite hilfreich?
Vielen Dank für Ihr Feedback!